Neue Struktur – bewährtes Konzept

Evangelische Sozialstation Mosbach führt neue Organisationsstruktur ein – Am diakonischen Profil wird festgehalten


Vorstand und Aufsichtsrat der Evangelischen Sozialstation Mosbach e.V.

Auch wenn sie organisatorisch getrennt sind, arbeiten Führung und Aufsicht bei der Evangelischen Sozialstation eng zusammen: Aufsichtsratsvorsitzender Jörg Huber (v. l.), zweiter Vorsitzender Otmar Bangert, Vorständin Olga Arnold, Abwesenheitsvertreterin Martina Neureither und die Aufsichtsratsmitglieder Guido Zilling und Gerhard Nelius. (Foto: Christina Bock)

Die Evangelische Sozialstation Mosbach passt ihre Organisationsstruktur an: Künftig wird Geschäftsführerin Olga Arnold als alleinige Vorständin die Geschicke des ambulanten Pflegedienstes leiten. Der bisherige ehrenamtliche Vorstand wird in Funktion des neu geschaffenen Aufsichtsrates ihre Arbeit begleiten. Vertreter der Kirchengemeinden hatten die dafür notwendige Satzungsänderung im Dezember beschlossen.

Mit dieser Anpassung erfüllt die Evangelische Sozialstation die Standards der Diakonie Deutschland für eine verantwortungsvolle Einrichtungsführung. Einer der wesentlichen Punkte sei dabei die Trennung von Führung und Aufsicht, erklärt Arnold, die seit 15 Jahren Geschäftsführerin der Evangelischen Sozialstation ist und nun mit umfassenderen Befugnissen betraut wird. „Die Aufgabentrennung bringt Entscheidungssicherheit und klärt Verantwortlichkeiten“, sagt sie. Im neu geschaffenen Aufsichtsrat sieht Arnold eine wichtige Unterstützung bei weitreichenden Beschlüssen.

Größere Entscheidungen gab es in den vergangenen Jahren einige zu treffen, etwa beim Bau der beiden Tagespflegen in Haßmersheim und Neckarburken. Dort und im mobilen Pflegedienst beschäftigt die Sozialstation mehr als 80 Pflegefachkräfte und Hauswirtschafterinnen. Dank finanzieller Unterstützung seitens der evangelischen Kirchengemeinden haben die Mitarbeitenden zusätzliche Zeit für Gespräche mit den Pflegebedürftigen oder für liebevolle Zuwendungen. „So können die Fachkräfte auch besser auf individuelle Bedürfnisse eingehen“, sagt Arnold. Die Kirchengemeinden zahlen im Rahmen des diakonischen Profils jedes Jahr pro Gemeindemitglied einen kleinen Zuschuss. An dieser Besonderheit wollen sie als Träger des Pflegedienstes weiter festhalten.

Trotz solcher Zulagen leidet auch die Evangelische Sozialstation wie viele andere Dienste unter Fachkräftemangel, vier offene Stellen hat sie aktuell zu besetzen. „Die variierenden Arbeitszeiten in der ambulanten Pflege sind nicht für alle passend“, nennt Arnold einen der Gründe für fehlende Mitarbeitende. Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, setze man auf Ausbildung: Dieses Jahr bietet die Evangelische Sozialstation drei anstatt der üblichen zwei Ausbildungsstellen an.