40 Jahre Evangelische Sozialstation Mosbach

Weil Menschen Menschen brauchen.


Einen besonderen Grund zum Feiern haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Evangelischen Sozialstation Mosbach.

Ein Jubiläum der besonderen Art zu feiern, darauf freut sich das Team der Evangelischen Sozialstation in diesem Jahr. Seit rund 40 Jahren sind in dieser Diakonischen Einrichtung „Menschen für Menschen da“, so das leicht abgewandelte Motto des ambulanten Pflegedienstes. Ein besonderer Anlass, Rückschau zu halten, aber auch in die Zukunft zu blicken.
Begonnen hat alles im Jahr 1975, als Dekan Gerhardt Langguth alle Pfarrer des evangelischen Kirchenbezirks Mosbach, die in ihrer Gemeinde bereits Krankenpflegevereine unterhielten, zu einer Besprechung einlud mit dem Ziel, eine gemeinsame Diakoniestation zu gründen. Der Versorgung alter und kranker Menschen sollte, nachdem es immer weniger Diakonieschwestern zu deren Betreuung gab, eine sichere und professionelle Zukunft gegeben werden. Das Modell eines gemeinnützigen Vereins, der mit nicht unerheblichen Zuschüssen die Gründungsphase unterstützen würde, wurde aus der Taufe gehoben. Schon vor dem eigentlichen Start zeigten die evangelischen Kirchengemeinden Fahrenbach, Haßmersheim, Lohrbach, Mosbach, Schefflenz und Strümpfelbrunn Interesse, Teil dieser solidarischen Gemeinschaft zu werden. Die offizielle Gründung fand am 14. Dezember 1976 statt, bei den ersten Vorstandswahlen wurde der damalige Pfarrer von Haßmersheim, Hans Ott zum 1. Vorsitzenden der Evangelischen Sozialstation gewählt und im Jahr 1977 erfolgte dann der offizielle Eintrag in das Mosbacher Vereinsregister, der nun zum zeitlichen Anlass für das Vereinsjubiläum genommen wird.
Zahlreiche Gemeinden stießen in den folgenden Jahren als Mitglieder dazu. Zwischen 1977 und 1981 waren das die evangelischen Kirchengemeinden Asbach, Auerbach, Breitenbronn, Dallau, Hochhausen, Hüffenhardt, Kälbertshausen, Mörtelstein, Mudau, Neckarburken, Neckarkatzenbach, Neckarmühlbach, Neckarzimmern, Neunkirchen, Oberdielbach, Oberschwarzach, Obrigheim, Schollbrunn und Waldkatzenbach. In den kommenden Jahren folgten Aglasterhausen, Guttenbach, Neckargerach, Reichenbuch und Sulzbach. Weitere Interessenten, die ihren Platz in dieser Gemeinschaft finden möchten, gibt es auch aktuell.

Zur Zeit tragen alle Mitgliedsgemeinden mit ihrem Zuschuss von 60 Cent pro Gemeindeglied weiterhin dazu bei, dass bei der Versorgung von Pflegebedürftigen nicht jede Minute zählt – und von den Pflege- und Krankenkassen peinlich genau abgerechnet wird – sondern dass auch immer Raum und Zeit für kleine Gefälligkeiten und liebevolle Zuwendung bleibt.

Durch und durch professionell, so stellt sich die Evangelische Sozialstation heute dar. „Allein in der Pflege beschäftigen wir über einhundert Fachkräfte und hauswirtschaftliche Mitarbeiterinnen“ – so Olga Arnold, Geschäftsführerin der evangelischen Sozialstation. Neben der Alten- und Krankenpflege, wie beispielsweise der Unterstützung beim Waschen und Lagern von Patientinnen und Patienten, werden selbstverständlich auch die Aufgaben der medizinischen Versorgung wie die Gabe von Medikamenten oder das Anziehen von Kompressionsstrümpfen übernommen. Ständige Fortbildungen sorgen dafür, dass Schwestern und Pfleger immer auf dem neuesten Stand der Erkenntnisse bleiben. Dabei haben sich zahlreiche Spezialisierungen, beispielsweise im Wundmanagement oder bei der Betreuung von Demenzkranken herausgebildet.

Ein Thema ist auch immer wieder die Versorgung des Haushaltes – in diesem Fall kommt die Hauswirtschaft zum Einsatz, die sich um die Belange des häuslichen Umfelds kümmert. Zudem betreuen junge Menschen im Freiwilligen Sozialen Jahr die Pflegebedürftigen, lesen ihnen auf Wunsch vor, singen und spielen mit ihnen. Und eine große Erleichterung für die pflegenden Angehörigen sind immer wieder nicht nur die umfassenden medizinischen Kenntnisse der Fachkräfte, sondern auch deren Erfahrung im Umgang mit Kranken- und Pflegekassen.

Es sind aber nicht nur alte Menschen und deren Angehörige, die sich an die Sozialstation wenden. Bei Erkrankung von Mutter – oder Vater – gibt es besonders qualifizierte Mitarbeiter, die sich gleich um die gesamte Familie kümmern können, damit weder die Kinder noch der Haushalt bei einem solchen Notfall auf der Strecke bleiben.

Ergänzt werden die Angebote der Sozialstation durch einen Hausnotruf und Fußpflege. Und auch der ökumenische Hospizdienst, finanziert über die katholische wie die evangelische Seite, findet unter dem Dach der diakonischen Einrichtung seinen Platz.
Gemeinsam von den Geschäftsführern Olga Arnold und Marcus Dietrich, dem sechsköpfigen Vorstand unter dem Vorsitz von Jörg Huber und natürlich dem Team der Sozialstation unter der Pflegedienstleitung von Petra Lohmüller wurden in den vergangenen Jahren auch immer wieder neue Wege beschritten. Jüngstes „Kind“ der Einrichtung ist die Tagespflege in Haßmersheim, in der viele Menschen unterschiedlichster Pflegebedürftigkeit unter der Woche tageweise betreut werden, ein Angebot, dass immer mehr Interesse findet. Die Schaffung einer weiteren Tagespflege steht deshalb in der nächsten Zeit ganz oben auf der Agenda der Evangelischen Sozialstation.

Jetzt soll aber erst einmal richtig gefeiert werden. Los geht es mit einem Jubiläumsgottesdienst am 29 Juni in der Mosbacher Stiftskirche, gefolgt von einem Mitarbeitendenfest im Juli. Eine Vortragsreihe läuft ebenfalls an – in allen sechs Betreuungsgebieten werden wichtige Informationen vor Ort vermittelt. Und unter dem Motto „40 – 40 – 40“ schenkt die Station anlässlich ihres Jubiläums in den 40 Tagen mit Beginn der Diakonischen Woche Ende Juni im Rahmen einer Gutscheinaktion schließlich allen von ihnen zu Pflegenden bis zu 40 Minuten der besonderen Betreuung, eine Geste, die als Jubiläumsgeschenk den Patienten der Pflegeversicherung zu Gute kommt. Die Neugestaltung der Homepage geht zeitgleich zum Jubiläum ebenfalls online und wird auf das umfangreiche Angebot der Sozialstation hinweisen.